Vitus Frankrone (Pater Adeodat, 1901–1945) wurde in St. Vit (heute: Rheda-Wiedenbrück) im Kreis Gütersloh geboren. Im Alter von 21 Jahren trat er im April 1922 in den Franziskanerorden ein. Dort durchlief er die verschiedenen Stufen des Ordenslebens, bis er am 16. März 1929 zum Priester geweiht wurde und den Namen „Adeodat“ annahm. Bis 1936 wirkte Vitus Frankrone beim Aufbau der neugegründeten Niederlassung seines Ordens in Kiel mit und unterstützte die ordentliche Pfarrseelsorge. Zeitweilig engagierte er sich mit Schulungsabenden für die katholische Zentrumspartei. 

Nach einer beruflichen Station in Bochum wurde er 1942 nach Dresden versetzt. Dort war er als Vikar an der Hofkirche tätig und wohnte im zugehörigen Pfarrhaus in der Schloßstraße 32. Als Geistlicher segnete Vitus Frankrone die Gräber von über 50 Opfern von Krieg und Gewalt, mehrheitlich hingerichtete Justizgefangene, auf dem Neuen Katholischen Friedhof ein. 

Ende Januar 1945 unterrichtete er einen befreundeten Ordensbruder darüber, dass er den Luftangriff auf Dresden am 16. Januar 1945 unbeschadet überstanden hatte und berichtete, in Dresden sei „alles überfüllt mit Evakuierten aus dem Osten“. Bei den Luftangriffen vom 13./14. Februar 1945 kam der Vikar ums Leben. Sein Leichnam wurde zusammen mit über dreißig weiteren Leichnamen im Keller der Schloßstraße 32 geborgen. Als Todesursache wurde ein Lungenriss vermutet, verursacht durch eine schwere Sprengbombe, die zwei Häuser entfernt explodierte. Am 21. Februar 1945 wurde Vitus Frankrone in einem Einzelgrab beigesetzt.

Quellen (Auswahl): Archiv der Deutschen Franziskanerprovinz