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Erika Genovefa Nottet
Erika Nottet (1943–1944) kam am 27. August 1943 im Berliner Krankenhaus Charité als Tochter französischer Eltern zur Welt. Ihre Mutter Jeannine Nottet, geborene Milhiroux, stammte aus Paris und war kurz vor der Geburt des Kindes zwanzig Jahre alt geworden. Ihre ersten Lebensmonate verbrachte Erika Nottet mit ihrer Mutter in Berlin-Köpenick, wo diese seit März 1942 wohl im Restaurant „Neu-Heringsdorf“ beschäftigt war. Ob der Ehemann und Vater Charles Nottet ebenfalls in Berlin lebte, ist nicht bekannt. Anfang März 1944 zog Erika Nottet mit ihrer Mutter nach Bautzen, wo diese mutmaßlich in einer Druckerei in der Löbauer Straße 11 beschäftigt war.
Als letzte Adresse Erika Nottets ist in den Friedhofsunterlagen die sogenannte Ausländerkinder-Pflegestätte „Lager Kiesgrube“ in der Radeburger Straße in Dresden angegeben. Ob ihre Mutter weiter in Bautzen lebte oder inzwischen in Dresden Zwangsarbeit leisten musste, ist nicht bekannt. Mutmaßlich musste sie ihre Tochter in das Lager abgeben, weil sie sie nicht selbst betreuen konnte.
Kurz vor ihrem Tod wurde Erika Nottet in die Kinderheilanstalt in der Chemnitzer Straß 14 überführt. Dort starb sie am 16. Oktober 1944 um 10.45 Uhr im Alter von knapp 14 Monaten an einer „Ernährungsstörung“ – also infolge mangelhafter Versorgung.
Am 20. Oktober 1944 wurde Erika Nottets Leichnam in einer Kindergrabanlage auf dem Neuen Katholischen Friedhof beigesetzt.
Quellen (Auswahl): Arolsen Archives, ITS Digital Archives, Teilbestand 2.3.3.4. Kartei der Verbindungsmission in Berlin
Name | Erika Genovefa Nottet |
---|---|
Geschlecht | weiblich |
Nationalität | französisch |
Opfergruppe | Kind (Zwangsarbeiterin)
Anerkannt gemäß Gräbergesetz § 1 Abs. 2 Nr. 9 |
Geburtsdatum | 27.08.1943 |
Todesdatum | 16.10.1944 |
Bestattungsdatum | 20.10.1944 |
Friedhof | Neuer Katholischer Friedhof |
Grablage | Grabfeld L |
Todesursache | Ernährungsstörung |
Todesort | Dresden, Kinderheilanstalt, Chemnitzer Str. 14 |
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