Josef Bauer

Josef Bauer mit Ehefrau Magdalena und Sohn Karl, 1934

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Josef Bauer (links von der Tafel, mit Taktstock) mit seinem Gesangsverein. Seine spätere Ehefrau ist die fünfte von rechts in der zweiten Reihe, 19.11.1922)

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Josef Bauer Grab um 1960] Von seinen Angehörigen gepflegtes Grab von Josef Bauer, wohl 1960er-Jahre

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Josef Bauer (1898–1945) war gebürtig aus Všeruby u Plzně (deutsch: Wscherau), das 1918 Teil der neu gegründeten Tschechoslowakischen Republik wurde. Die Einwohner:innen der Kleinstadt in der Pilsener Region gehörten mehrheitlich der deutschen Minderheit an, so auch Josef Bauers Herkunftsfamilie. 

Josef Bauer lebte mit seiner Ehefrau und seinem Sohn in Králův Dvůr (deutsch: Königshof), gut dreißig Kilometer von Prag entfernt. Er arbeitete er für eine Import-Export-Firma, als die Wehrmacht im März 1939 in Prag einmarschierte und das Protektorat Böhmen und Mähren als Teil des Deutschen Reiches errichtet wurde. Wie alle deutschen Männer aus der früheren Tschechoslowakei war Josef Bauer nun wehrpflichtig. Wann Josef Bauer einberufen wurde, ist nicht bekannt. Fest steht, dass er später in Kriegsgefangenschaft geriet. Nach seiner Entlassung konnte er als Deutscher nicht an seinen Wohnort zurückkehren, aus dem seine Familie bereits vertrieben worden war. Möglicherweise ging Josef Bauer zunächst nach Dresden, weil dort eine Freundin der Familie lebte. In Dresden war Josef Bauer in einem Schulgebäude in der Saalhausener Straße 61 untergebracht, das die Stadtverwaltung als Auffanglager für Kriegsgefangene nutzte. Dort starb er Ende November 1945 im Alter von 47 Jahren an seinem durch Gefangenschaft und Flucht bedingten schweren Erschöpfungszustand und einer Lungenentzündung.

Am 7. Dezember 1945 wurde Josef Bauer auf dem Neuen Katholischen Friedhof in einer Ehrengrabanlage für Soldaten des Zweiten Weltkriegs bestattet. 1976 bettete die Friedhofsverwaltung Josef Bauers Leichnam in ein anderes Grab innerhalb der Anlage um, in dem 1945 mit Wilhelm Bulik bereits ein anderer Kriegsgefangener bestattet worden war. Das Friedhofsverwaltung gab es an die Familie von Josef Bauer weiter, da die Ruhefrist abgelaufen war und es nicht von Angehörigen Buliks gepflegt wurde.

Quellen (Auswahl): Bestattungsunterlagen Kath. Kirchhofstiftung; Angaben der Familie


Name Josef Bauer
Geschlechtmännlich
Nationalitätdeutsch
OpfergruppeSoldat (Kriegsgefangener), WK II
Anerkannt gemäß Gräbergesetz
§ 1 Abs. 2 Nr. 2
Geburtsdatum28.06.1898
Todesdatum30.11.1945
Bestattungsdatum07.12.1945
FriedhofNeuer Katholischer Friedhof
GrablageGrabfeld H
TodesursachePneumonie, Kreislaufschwäche, starke Erschöpfung
TodesortDresden, Saalhausener Str. 61 (Lager)

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