Václav Kropáček

Václav mit Ehefrau Bożena Kropáčkoví, um 1924

© Vojenský historický ústav

Grab der Familie Kropáčková auf dem Friedhof in Soběkury, 2019

© Privatbesitz

Václav Kropáček (1898–1943) war gebürtig aus Soběkury im Kreis Plzeň. Noch vor dem Abitur meldete er sich 1916 als Einjährig-Freiwilliger zum österreichisch-ungarischen Heer. Nachdem er 1917 in italienische Kriegsgefangenschaft geraten war, schloss sich Václav Kropáček den Tschechoslowakischen Legionen an. Nach Kriegsende folgte eine Laufbahn in der neu gegründeten tschechoslowakischen Armee, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants als Leiter des Militärkabinetts des Ministers für Nationale Verteidigung. Nach deren Auflösung als Folge der deutschen Besatzung war Václav Kropáček als Beamter im Prager Landwirtschaftsministerium tätig. 

Im Sommer 1939 ließ er sich von Čeněk Kudláček, dem Mitbegründer und ersten Stabschef der militärischen Widerstandsorganisation Obrana národa (Verteidigung der Nation), anwerben und als Nachfolger aufbauen. Bereits am 14. Dezember 1939 wurde Václav Kropáček gefangen genommen. Über Haftstationen in Prag und Bautzen wurde der Vater zweier Kinder nach Dresden transportiert. Am 27. Oktober 1943 verurteilte der Volksgerichtshof ihn zum Tod. Fünf Tage nach der Hinrichtung am 13. Dezember 1943 wurde sein Leichnam im Grabfeld J bestattet, obwohl Hingerichtete zu dieser Zeit üblicherweise bereits im Grabfeld N beigesetzt wurden. Nachträglichen Mitteilungen des Friedhofsverwalters zufolge soll Václav Kropáček gegenüber Pater Bänsch den Wunsch nach einer Bestattung in seiner Heimat geäußert haben. Dieser soll dann die Bestattung in einem Einzelgrab erwirkt haben, um nach Kriegsende eine Überführung zu ermöglichen.

Im November 1966 wurde Václav Kropáčeks Urne auf dem Friedhof seines Geburtsorts Soběkury beigesetzt.

Quellen (Auswahl): Bundesarchiv, R 3017/12015; Vojenský ústřední archiv – Vojenský historický archiv, f. Osvědčení podle zák. č. 255/1946 Sb., č. j. 77227/64; Auskünfte und Unterlagen aus Privatbesitz 


Name Václav Kropáček
Geschlechtmännlich
Nationalitättschechisch
OpfergruppeJustizhäftling
Anerkannt gemäß Gräbergesetz
§ 1 Abs. 2 Nr. 4
Geburtsdatum22.06.1898
Todesdatum13.12.1943
Bestattungsdatum18.12.1943
FriedhofNeuer Katholischer Friedhof
GrablageGrabfeld J
Exhumiert und überführt nach
CZ, Soběkury, Friedhof Soběkury (04.11.1966)
TodesursacheHinrichtung
TodesortDresden, Hinrichtungsstätte, Münchner Platz

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