Odette Pot

Foto von Odette Pot auf einem Formular zur Beantragung eines französischen Passes, um 1941

© Service historique de la Défense / Département des fonds d’archives, Division archives des victimes des conflits contemporains, dossier coté AC-21P-527278

Telegrafische Todesmitteilung des Arbeitsamt Dresden an den Militärbefehlshaber in Frankreich, 20.4.1944

© Service historique de la Défense / Département des fonds d’archives, Division archives des victimes des conflits contemporains, dossier coté AC-21P-527278

Karteikarte zu Odette Pot aus der Kartei der französischen Verbindungsmission in Berlin

© Arolsen Archives, ITS Digital Archives

 

Odette Pot (1906–1944) war gebürtige Pariserin. Dort lebte die ledige Französin auch, als sie sich im November 1941 für die Arbeit in Deutschland für eine Dauer von mindestens sechs Monaten anwerben ließ – bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 53 Stunden. Das Landesarbeitsamt Sachsen, dem die 35-Jährige zugeteilt wurde, wies sie der Zeiss Ikon AG in Dresden zu, dem damals größten Rüstungsbetrieb der Stadt. In welchem Werk Odette Pot arbeitete, ist nicht bekannt. Mitte Oktober 1942 wechselte sie ihren Arbeitsplatz. Nun war sie als Malerin bei der Färberei Kelling in Radebeul beschäftigt und in einem angrenzenden Wohnlager in der Stosch-Sarrasani-Straße untergebracht.

Am 19. April 1944 wurde Odette Pot ins Stadtkrankenhaus Johannstadt eingeliefert. Noch am selben Tag verstarb sie an einer Sepsis. Darüber unterrichtete das Dresdner Arbeitsamt den Chef der Militärverwaltung in der von Deutschland besetzten Zone Frankreichs am folgenden Tag. Dieser sollte Odette Pots Vater umgehend über ihren Tod und die Beerdigung auf dem Neuen Katholischen Friedhof am 24. April 1944 um 14 Uhr informieren. Dort wurden die menschlichen Überreste der Katholikin am westlichen Rand des Grabfelds J bestattet. 

Gut vier Jahre später ließ die französische Verbindungsmission in Berlin ihren Leichnam auf den Französischen Nationalfriedhof im Berliner Stadtteil Frohnau überführt. Im Zuge von dessen Auflösung wurden die menschlichen Überreste am 18. Oktober 1954 in einer – französischen Staatsangehörigen vorbehaltenen – Abteilung auf dem Friedhof Heiligensee beigesetzt. Drei Steinkreuze, eines mit der Inschrift „Frankreich“, erinnern an die dort Bestatteten. Die Gräber, so auch das von Odette Pot, sind jedoch nicht eingefasst und auch nicht namentlich gekennzeichnet.

Quellen (Auswahl): Arolsen Archives, ITS Digital Archives, Teilbestand 2.3.3.4., Kartei der Verbindungsmission in Berlin; Service historique de la Défense / Département des fonds d’archives, Division archives des victimes des conflits contemporains, dossier coté AC-21P-527278


Name Odette Pot
Geschlechtweiblich
Nationalitätfranzösisch
OpfergruppeZwangsarbeiter/in
Anerkannt gemäß Gräbergesetz
§ 1 Abs. 2 Nr. 9
Geburtsdatum06.11.1906
Todesdatum19.04.1944
Bestattungsdatum24.04.1944
FriedhofNeuer Katholischer Friedhof
GrablageGrabfeld J
Exhumiert und überführt nach
DE, Berlin, Französischer Nationalfriedhof Berlin-Frohnau (27.04.1948); DE, Berlin, Friedhof Heiligensee (18.10.1954)
TodesursacheSepsis
TodesortDresden, Stadtkrankenhaus Johannstadt

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