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Veronika Kapitanowa
Veronika Kapitanowa (1925–1944) war gebürtig aus Kaunas (Litauen), das 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt wurde. Seit Anfang September 1942 musste die damals 16-Jährige als Stanzerin im Werk Reick der Zeiss-Ikon AG in Dresden Zwangsarbeit leisten. Als ihr Arbeitgeber sie im Februar 1944 mit Hinweis auf den Misserfolg innerbetrieblicher erzieherischer Maßnahmen wegen wiederholten Fehlens am Arbeitsplatz anzeigte, verwarnte sie das zuständige Polizeirevier. Von einer Inhaftierung sahen die Beamten wegen ihres jugendlichen Alters ab.
Einige Wochen später wurde Veronika Kapitanowa in die Sanitätsstation ihres Wohnlagers in der Bodenbacher Straße 152/154 eingewiesen und galt als arbeitsunfähig. Die notwendige Verlegung in ein Krankenhaus wurde bis zum 30. April 1944 hinausgezögert. An diesem Tage verstarb die 18-Jährige im Krankenhaus Friedrichstadt an Lungentuberkulose. Ihr Arbeitgeber informierte das Dresdner Arbeitsamt, dass ihm die Angehörigen Veronika Kapitanowas unbekannt seien. Versuche, sie zu ermitteln und ihnen die Todesnachricht zu überbringen, scheint es nicht gegeben zu haben.
Die Beerdigung am westlichen Rand des Grabfelds J erfolgte am 6. Mai 1944 um 12 Uhr. Die Zeiss-Ikon AG ließ dafür einen Kranz als Trauerbekundung besorgen, was angesichts der mangelnden Fürsorge zu Lebzeiten nur als zynisch zu bezeichnen ist.
Quellen (Auswahl): Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11722, Nr. 398 + 400
Name | Veronika Kapitanowa |
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Geschlecht | weiblich |
Nationalität | litauisch |
Opfergruppe | Zwangsarbeiter/in
Anerkannt gemäß Gräbergesetz § 1 Abs. 2 Nr. 9 |
Geburtsdatum | 01.06.1925 |
Todesdatum | 30.04.1944 |
Bestattungsdatum | 06.05.1944 |
Friedhof | Neuer Katholischer Friedhof |
Grablage | Grabfeld J |
Todesursache | Lungentuberkulose |
Todesort | Dresden, Stadtkrankenhaus Friedrichstadt |
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