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Daniel Meynieu
Daniel Meynieu (1925–1943) wurde am 22. März 1925 in der kleinen Gemeinde Saint-Vivien-de-Médoc im Departement Gironde als Sohn eines Austernfischers geboren. Zur Zwangsarbeit kam er nach Deutschland. In Chemnitz, wo er als Elektrotechniker beschäftigt war, soll er mindestens 15 Schaufenstereinbrüche begangen und die Ware weiterverkauft haben.
Im Dezember 1942 wurde der damals 17-Jährige verhaftet. Weil die Straßenbeleuchtung wegen der Fliegergefahr ausgeschaltet war, hatte Daniel Meynieu in den Augen der deutschen Justiz die Verdunkelung für seine Diebstähle ausgenutzt. Am 7. Mai 1943 verurteilten Richter des Sondergerichts Chemnitz ihn nach § 2 der Volksschädlingsverordnung zum Tode.
Wenige Tage später wurde der junge Franzose in die Haftanstalt in der George-Bähr-Straße in Dresden gebracht. Von hier aus schrieb er seiner Familie, die bisher nichts von seiner Verhaftung wusste und informierte sie über das Todesurteil. In dem Brief drückt er Scham über die Bestrafung aus und hofft auf Begnadigung sowie einen Besuch seines Vaters, der ihm Fotos seiner jüngeren Geschwister und weiterer Familienmitglieder mitbringen soll. Er schreibt, dass er sehr oft von einem Priester, höchstwahrscheinlich Pater Bänsch, besucht werde, der ihn aufrichte.
Am frühen Mittag des 18. Juni 1943 wurde Daniel Meynieu die Ablehnung seines Gnadenantrages und die Vollstreckung des Todesurteils am gleichen Abend angekündigt. Zusammen mit 13 weiteren Männern, überwiegend jungen Tschechen etwa in seinem Alter, wurde er hingerichtet.
Am 23. Juni 1943 wurde Daniel Meynieus Leichnam auf dem Neuen Katholischen Friedhof Dresden beerdigt.
Quellen (Auswahl): Sächsisches Staatsarchiv – Staatsarchiv Chemnitz, 30149, Nr. 833, Bd. 2
Name | Daniel Meynieu |
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Geschlecht | männlich |
Nationalität | französisch |
Opfergruppe | Justizhäftling
Anerkannt gemäß Gräbergesetz § 1 Abs. 2 Nr. 4 |
Geburtsdatum | 22.03.1925 |
Todesdatum | 18.06.1943 |
Bestattungsdatum | 23.06.1943 |
Friedhof | Neuer Katholischer Friedhof |
Grablage | Grabfeld J |
Todesursache | Hinrichtung |
Todesort | Dresden, Hinrichtungsstätte, Münchner Platz |
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