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Lodewijk Raymakers

Aufnahme von Lodewijk Raymakers aus seinem Personalbogen für Umschüler, um 1942

© Arolsen Archives, ITS Digital Archives

Ruhestätte von Lodewijk Raymakers auf dem Friedhof Heiligensee

© Senatsverwaltung Berlin

Lodewijk Raymakers (1912–1943) meldete sich zum Arbeitseinsatz im Reich und ließ sich seit Januar 1942 im belgischen Mechelen in einer Ausbildungswerkstatt der Junkers-Werke umschulen. Nach einem dreimonatigen Lehrgang wies das Arbeitsamt Dresden den aus Antwerpen stammenden Belgier zusammen mit 14 weiteren Flamen zum 1. April 1942 der Universelle-Maschinenfabrik Dresden auf der Zwickauer Straße als Hilfsdreher zu. Der Vater eines Kindes war zunächst in einer Wohnbaracke in der Wiesbadener Straße untergebracht, später wohnte er privat zur Untermiete in der Ammonstraße. 

Höchstwahrscheinlich wurde Lodewijk Raymakers bei Universelle entgegen einer Vereinbarung mit den belgischen Behörden aus dem Jahr 1940 zu Fertigungsarbeiten für die Kriegswirtschaft eingesetzt. Nach Belgien zurückkehren konnte er seit Oktober 1942 nicht mehr ohne weiteres, da nun die Möglichkeit einer Zwangsverpflichtung in Deutschland bestand. Im Juli 1943 verbrachte er jedoch Urlaubstage bei seiner Familie.

Am 22. August 1943, einem Sonntag, ertrank der 31-Jährige beim Baden in der Elbe. Am folgenden Tag bat das Dresdner Arbeitsamt seinen Arbeitgeber, den nicht durch das Sterbegeld seiner Krankenversicherung gedeckten Teil der Bestattungskosten zu übernehmen. 

Am 28. August 1943 wurde Lodewijk Raymakers in zweiter Tiefe in einem Grab beigesetzt, da es einige Tage zuvor bereits mit einem französischen zivilen Zwangsarbeiter belegt worden war. 1948 wurden seine menschlichen Überreste auf den Französischen Nationalfriedhof Berlin-Frohnau überführt. 1954 wurden sie erneut exhumiert und auf den Friedhof Heiligensee gebracht. In dessen belgischer Abteilung liegen sie bis heute.

Quellen (Auswahl): Arolsen Archives, ITS Digital Archives, Teilbestand 7.5.7, Bundesarchiv – German federal archives, Individuelle Unterlagen über Ausländer, die auf dem ehemaligen Reichsgebiet gemeldet bzw. beschäftigt waren


Name Lodewijk Raymakers
Geschlechtmännlich
Nationalitätbelgisch
OpfergruppeZwangsarbeiter/in
Anerkannt gemäß Gräbergesetz
§ 1 Abs. 2 Nr. 9
Geburtsdatum12.05.1912
Todesdatum22.08.1943
Bestattungsdatum28.08.1943
FriedhofNeuer Katholischer Friedhof
GrablageGrabfeld J
Exhumiert und überführt nach
DE, Berlin, Französischer Nationalfriedhof Berlin-Frohnau (1948); DE, Berlin, Friedhof Heiligensee (18.10.1954)
TodesursacheErtrinken
TodesortDresden, Elbestrom

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