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Bohumil Sláma

Bohumil Sláma in der Fliegeruniform der tschechoslowakischen Armee, um 1936

© Privatbesitz

Gedenktafel für Bohumil Sláma, um 1979

© Privatbesitz

Eingangsbereich des früheren Hauses mit Gedenktafel, um 1979

© Privatbesitz

Bohumil Sláma (1916–1944) lebte mit seiner Frau Božena Slámová in Plasy bei Plzeň und arbeitete als Maschinenschlosser. Im Februar 1942 bekam das Paar eine Tochter. Wenige Monate später ließ sich Bohumil Sláma für eine kommunistische Widerstandsgruppe anwerben. Als Václav Lang, ein führendes Mitglied der Gruppe, aus Furcht vor seiner bevorstehenden Verhaftung untertauchte und ihn um Unterkunft bat, versteckte er ihn im Ziegenstall seiner Mutter. Dort versorgte er ihn bis zu seiner Verhaftung Anfang Juni 1943 mit allem Notwendigen, unterstützt von seiner Frau. Nach der Gestapohaft unter anderem in Plzeň und Terezín wurde Bohumil Sláma schließlich Mitte Februar 1944 einem Ermittlungsrichter des Volksgerichtshofs in Dresden vorgeführt, der einen Haftbefehl gegen ihn erließ. Bereits Anfang Januar 1944 hatte das Sondergericht Prag Božena Slámová zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt, weil sie einen „Reichsfeind“ beherbergt und ihm geholfen hatte. Ihr Mann wurde am 7. September 1944 vom Oberlandesgericht Dresden wegen seines Engagements in einer „hochverräterischen“ Organisation und der Beherbergung Langs zum Tode verurteilt. 

Am 17. November 1944 wurde er zusammen mit 17 weiteren Männern und einer Frau hingerichtet. In dem Grab, in dem seine menschlichen Überreste sechs Tage später beigesetzt wurden, sind zwei weitere Hinrichtungsopfer bestattet.

Seine Witwe, die bis Kriegende inhaftiert blieb, erkundigte sich 1950 bei der Verwaltung des Neuen Katholischen Friedhofs nach der Grablage. Jahre später besuchte die Witwe mit ihrer inzwischen erwachsenen Tochter den Friedhof, um am Ort der Bestattung von Bohumil Sláma zu trauern.

Ende der 1970er-Jahre wurde an seinem früheren Wohnhaus in Plasy eine Gedenktafel für Bohumil Sláma angebracht.

Quellen (Auswahl): Bundesarchiv, Mordregister I/II, Bohumil Sláma; Archiv bezpečnostních složek, sig. 141-527-10; Vojenský ústřední archiv – Vojenský historický archiv, f. Osvědčení podle zák. č. 255/1946 Sb., č. j. 360710/05; Auskünfte und Unterlagen aus Privatbesitz 


Name Bohumil Sláma
Geschlechtmännlich
Nationalitättschechisch
OpfergruppeJustizhäftling
Anerkannt gemäß Gräbergesetz
§ 1 Abs. 2 Nr. 4
Geburtsdatum15.05.1916
Todesdatum17.11.1944
Bestattungsdatum23.11.1944
FriedhofNeuer Katholischer Friedhof
GrablageGrabfeld N
TodesursacheHinrichtung
TodesortDresden, Hinrichtungsstätte, Münchner Platz

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