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Bretisłav Vystyd

Bretisłav Vystyd mit seiner Tochter Blanka, um 1940

© Privatbesitz

Bretisłav Vystyd (1900–1942) war gebürtig aus dem mittelböhmischen Dublovice. Dort lebte der Kaufmann auch mit seiner Frau und ihren beiden Kindern.

Am 21. Juli 1941 wurde Bretisłav Vystyd verhaftet. Am 7. November desselben Jahres verurteilte das Sondergericht Prag den Tschechen zum Tode. Ihm und weiteren Angeklagten wurde der Handel mit Kleiderkarten vorgeworfen, die den Erwerb von Kleidung kriegsbedingt rationierten. Aufgrund der nicht überlieferten Prozessunterlagen ist nur wenig über die Hintergründe bekannt. Fest steht jedoch, dass die Kleiderkarten an Menschen weitergegeben werden sollten, die nach den NS-Rassekategorien als jüdisch galten und deshalb von der Kartenzuteilung weitgehend ausgeschlossen waren.

Nach dem Todesurteil wurde Bretisłav Vystyd nach Dresden überführt. Die Richtstätte in Dresden war zu dieser Zeit der Vollstreckungsort von Todestrafen des Landgerichtsbezirks Prag. Am 24. Februar 1942 wurde er im Richthof des Dresdner Landgerichts hingerichtet. Seinem Leichnam wurde vor Ort eine Gewebeprobe entnommen, die über das Anatomische Institut der Universität Leipzig an das Institut für Histologie der Universität Innsbruck gelangte. Am 3. Juli 1942 erfolgte Bretislav Vystyds Bestattung in einem Einzelgrab.

Beschwerden von Angehörigen über den Zustand der Gräber veranlassten das städtische Grünflächenamt im Sommer 1965, auch das Grab von Bretisłav Vystyd in Pflege zu nehmen. Wann genau vor 1989/90 das bis heute erhaltende Grabkissen mit der Inschrift BRETISLAV VYSTYD ČSSR (Československá socialistická republika, deutsch: Tschechoslowakische Sozialistische Republik) angefertigt wurde, ist nicht bekannt.

Quellen (Auswahl): Bundesarchiv, Mordregister II, Břetislav Vystyd; Vojenský ústřední archiv – Vojenský historický archiv (Prag), f. Osvědčení podle zák. č. 255/1946 Sb., č. j. 316413/95


Name Bretisłav Vystyd
Geschlechtmännlich
Nationalitättschechisch
OpfergruppeJustizhäftling
Anerkannt gemäß Gräbergesetz
§ 1 Abs. 2 Nr. 4
Geburtsdatum19.08.1900
Todesdatum24.02.1942
Bestattungsdatum07.03.1942
FriedhofNeuer Katholischer Friedhof
GrablageGrabfeld G
TodesursacheHinrichtung
TodesortDresden, Hinrichtungsstätte, Münchner Platz

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